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Wenig brillant – Warum der Chef des Juweliers Tiffany gehen muss

Gepostet von am Mrz 11, 2017 in Presse | Kommentare deaktiviert für Wenig brillant – Warum der Chef des Juweliers Tiffany gehen muss

New York – Ihren Letzten großen Auftritt hatte die vielleicht markanteste Schachtel der Welt am Tag der Inauguration. Als das scheidende Präsidentenpaar Obama das neue Präsidentanpaar Trump vor dem Weißen Haus begrüßte,wechselte eine Tiffany-Schachtel die Hände. Quadratisch, im markentypischen Türkis, mit einer weißen Schleife. Weil Michelle Obama nicht wusste, wohin mit dem Gastgeschenk, hatte die Tiffany-Schachtel für wertvolle Sekunden die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit. Frédéric Cumenal könnte diese kostenlose Werbung als kleine Entschädigung begriffen haben – sie reichte jedoch nicht, um seinen Job zu retten.

Am Sonntag verkündete der New Yorker Juwelier, dass Cumenal seinen Posten als Chef von Tiffany & Co. mit sofortiger Wirkung räumt. Bis ein geeigneter Nachfolger gefunden ist, übernimmt der frühere Chef und jetzige Vorsitzende des Kontrollgremiums, Michael Kowalski, den Posten. Grund für den Abgang des 56-jährigen Cumenal, der 2011 vom französischen Luxusmarkenkonglomerat LVMH gekommen war und 2013 die Führung des Schmuckherstellers übernahm, sind die enttäuschenden Zahlen aus dem Weihnachtsgeschäft. Zwar stieg der Netto-Umsatz des Unternehmens im November und Dezember im Vergleich zum Vorjahr leicht. Aber der Umsatz in Tiffany-Gäschäften in Nordamerika sank um vier, in Europa sogar um elf Prozent.

Noch schlimmer: Im Flagship-Store in der Fifth Avenue 727 musste Tiffany ein Minus von 14 Prozent verbuchen. Verantwortlich macht der Juwelier auch den neuen US-Präsidenten. Dessen Trump Tower liegt in unmittelbarer Nachbarschaft und ist seit der Wahl das wohl bestbewachte Gebäude in Manhattan. Immer wieder hätten in den vergangenen Monaten Straßensperren den Zugang zum Laden behindert, klagt das Unternehmen. Zehn Prozent seines Gesamtumsatzes macht Tiffany hier normalerweise. Zumal das 1837 gegründete Unternehmen wie andere Schmuck- und Uhrenhersteller ohnehin zu kämpfen hat. Der Gewinn von Tiffany stagniert seit 2014 bei etwa vier Milliarden Dollar. Der starke Dollar schreckt die wohlhabende Klientel aus Asien ab. Das Unternehmen hat außerdem Probleme, jüngere Kundschaft zu binden. Wie sehr sich Tiffany um ein hipperes Image bemüht, zeigte die Personalie Francesca Amfitheatrof. Cumenal machte sie als erste Frau zur Designchefin, vorher arbeitete sie unter anderem für Fendi und Alessi. Bei den Oscars 2015 gelang ihr ein Coop: So viel Aufmerksamkeit wie das Collier, mit dem Schauspielerin Cate Blanchett über den roten Teppich schritt, bekam kein Oscar-Gewinner. Trotzdem ist Amfitheatrof nun ebenfalls Firmengeschichte. Seit Februar heißt der Designchef Reed Krakoff. Er wird Vorstandsmitglied. So viel Macht hatte bislang kein Kreativer bei Tiffany.

Die ungleichen Schwestern

Gepostet von am Sep 29, 2016 in Presse | Kommentare deaktiviert für Die ungleichen Schwestern

Die ungleichen Schwestern

Silber und Gold können sich unterschiedlich entwickeln, am Ende aber zeigt sich: Sie kommen aus derselben Familie

München – Der 27. April dieses Jahres war der Tag, an dem für Carsten F. der Frühling erwachte. Da veröffentliche der Rohstoff-Experte der Commerzback einen dreiseitigen Bericht über Silber. Analystem neigen normalerweise zu einer nüchternen Sprache. Weil der Silberpreis in den Tagen aber davor rasant gestiegen war, ließ Fr. zu einer blumigen Zusammenfassung hinreißen: Er sprach vom „Frühlingserwachen bei Silber“

Innerhalb von 20 Tagen war der Kurs des Edelmetalls um ein Fünftel auf fast 18 Dollar pro Unze (31 Gramm) geklettert. Der Silberkurs schwankt zwar stark, doch einen solchen Anstieg sieht man nicht alle Tage. Nachdem zum Jahresanfang der Goldkurs extrem geklettert war, richtete sich nun das Interesse der Investoren auf das zweitwichtigste Edelmetall. Gerade in den unsicheren Zeiten, wie sie seit Anfang des Jahres auf den Kapitalmärkten herrschen, gewinnen die Edelmetalle an Attraktivität. Anlyst Fr. glaubt, dass dies eine Zeitlang so bleibt wird. „Auch wenn es bei Silber immer wieder Rückschläge geben kann, bleibt das Potenzial nach oben intakt“, sagt er. Erst vor kurzem erhöhte er seine Prognose für den Preis pro Unze zum Jahresende von 17 auf 18 Dollar.

„Wir bekommen nicht die Mengen geliefert, die wir für unsere Kunden bräuchten.“

Silber und Gold sind zwei ungleiche Schwestern, die immer wieder auseinanderstreben, bei denen am Ende aber doch deutlich wird, dass sie aus derselben Familie stammen: beide sind Edelmetalle, beiden hatten historisch eine Funktion als Zahlungsmittel, beide sind Anlagen, die zwar keinen Zins abwerfen, aber immer einen Wert behalten werden – auch wenn dieser schwanken kann. Vor allem aber gelten sie als Krisenwährung, sie sind gefragt, wenn die Sorgen um die Weltwirtschaft und die Angst vor Geldentwertung dramatischen zunehmen.

Die Kurse von Gold und Silber können sicch stark unterschiedlich enteickeln. „Die Beweggründe dahinter sind oft schwer zu durchschauen“, sagt Heinz . Über kurze Zeit scheinen sie sich manchmal völlig unterschiedlich zu entwickeln. Doch auf längere Sicht gleichen sie sich immer wieder an. Das zeigen auch die Kursverläufe seit Anfang des Jahres (Grafik): Zunächst schien der Kurs des Goldes dem von Silber davonzulaufen, im April holte Silber stark auf und notierte eine Zeilang sogar stärker. In den vergangenen zwei Wochen pendelte es sich wieder ein, so dass beide Edelmetalle sich fast gleich entwickelten: Silber legte seit 1. Januar um 20 Prozent zu, Gold um 18 Prozent.

Eine wichtiger Unterschied ist, dass Silber stärker industriell genutzt wird. Etwa die Hälfte des gesamten Vorkommens findet Verwendung in Elektronik oder Photovoltaik. Beim Gold liegt die Quote nur bei einem Zehntel. Das bedeutet, dass Silber auch stärker im Preis anzieht, wenn die Witschaft boomt, weil die Nachfrage dann steigt. Beim Gold ist es eher umgekehrt: Bei ihm steht der Werterhalt, für Krisenzeiten wird es als sicherer Anker attraktiv, wie sich nach der Finanzkrise 2008 zeigte.

Der größte Unterschied zwischen Gold und Silber liegt in ihrem Wert. Der Goldkurs steht derzeit bei 1250 Dollar pro Unze, der Silberkurs bei 16,50 Dollar – das heißt,- Gold ist 75-mal wertvoller. „Silber hat deshalb auch den Ruf als Gold des kleinen Mannes“, sagt Heinz . Schließlich bekommt man für 3300 Euro derzeit gerade drei Goldmünzen, aber 225 Silbermünzen.

Das Wertverhältnis zwischen Gold und Silber ist ein wichtiger Indikator für Edellmetall-Experten. „Steigt die Relation über 80, ist das für uns ein Zeichen, dass der Goldkurs im Verhältnis zum Silber zu teuer ist“, sagt Heinz. Im Februar stiegt diese Relation bis auf 84, viele Investoren schichteten deshalb um: Sie verkauften Gold und kauften Silber, weshalb sie die Kurse wieder einander annäherten. Im langfristigen Durchschnitt liegt das Verhältnis bei 50. Auch aus diesem Grund sehen die Experten weiteres Potenzial nach oben für den Silberpreis.

„Fundamental spricht derzeit vieles für Silber“, sagt Heinz . Es gebe eine starke Nachfrage von Investoren, die das Edelmetall zur Absicherung ihrem Anlagekorb beimischen. Bei den begehrtesten Silbermünzen, dem American Eagle und der kanadischen Maple Leaf, gibt es sogar Lieferproblem. „Wir bekommen schon seit vergangenem Winter nicht die Mengen geliefert, die wir für unsere Kunde bräuchten“ sagt der Edelmetall-Händler. Sparprodukte und sichere Anleihen bringen keine Zinsen mehr, Aktien sind stark gestiegen. „Wegen des Anlagenotstands kommen immer mehr Investoren auf die Idee, dass Silber in den nächsten drei bis fünf Jahren in neue Kursregionen steigen könnte“ sagte Heinz .

Das heißt aber nicht, dass es zwischendurch nicht auch nach unten gehen kann. Gerade in den vergangenen zwei Wochen fiel der Silberpreis deutlich. Commerzbank- Analyst Fri. sieht darin eine Gegenreaktion der Investoren nach dem starken Anstieg davor. Auch am Donnerstag kam es zu einem Preisrutsch um drei Prozent. Ursache waren Sorgen, dass die US-Notbank Fed den Zins doch bald erhöhen könnte. Das macht den Dollar stärker, dadurch wird Silber, das in Dollar notiert, teurer und für Investoren unattraktiver. Gleichzeitig steigt die Konkurrenz durch Zinsprodukte für das Edelmetall, das eben keine Zinsen abwirft.

„Der Markt für Silber ist sehr eng, deshalb kommt es hier zu stärkeren Kursschwankungen als beim Gold“, analysiert Fr. Experte Heinz sagt: „Das steht nicht jeder Privatanleger durch, deshalb raten war auch, es mit dem Engagement in Silber nicht zu übertreiben“, sagt Heinz. Wer in Silber investiere, sollte zudem einen Anlagehorizont von mindestens sechs Jahren haben, denn kurzfristig könne es immer zu Kurskapriolen klómmen. „Manchmal wackelt bei Silber der Schwanz mit dem Hund“, sagt Heinz.

Von HARALD FREIVERGER (Ausgabe: Süddeutsche Zeitung Nr. 115, Freitag, 20. Mai 2016)

FOTO: SZ – Grafik; Quelle: Bloomber

Alles Stand im „Löffelbuch“

Gepostet von am Sep 29, 2016 in Presse | Kommentare deaktiviert für Alles Stand im „Löffelbuch“

Alles Stand im „Löffelbuch“

Vom Besteck zum Anhängerband: Ein Juwelier erzählt von den Moden beim Silber

München – Stephan L. sitzt vor einer Wand aus Ketten und Ohrringen und Armbändern, alles glitzert und funkelt. Im Jahr 1864 gründete sein Ururgroßvater Johann Baptist Fridrich eine Uhrmacherei. Seither gibt es das Juweliergeschäft Fridrich in München: Im ersten Weltkrieg verschont, im zweiten gebeutelt, trozte es sich durch die Jahrhunderte.

An der Wand hängen Fotos in schwarzweiß, sie zeigen eine der Gebäudeseiten weggesprengt, Stelen ragen in Nichts. Doch das Geschäft bleib, auch wenn das Ladenlokal mal geschlossen war. Zur Not verkaufte die Familie ihre Hochkaräter eben aus einem Container – zuletzt 1990, als umgebaut wurde. Die Geschichte von Stephan L. Familie ist also auch die Geschichte des Schmucks – und wie sich das Geschäft damit im Laufe der Jahrzehnte verändert hat.

Früher, erzählt Li., der Geschäftsführer des Juweliers Fridrich, war ein Ehering oft aus Gold. Aber heute reicht vielen Paaren eher Silber oder Pallladium , denn das ist nicht so teuer „Wenn junge Erwachsene heute Schmuck kaufen, dann unterscheidet man zwischen eben jenen Verlobungs- oder Eheringe – und dem Rest“, sagt Li. Bei Freundschaftsringen, Ketten und Ohrringen aber liege Silber vorne. Das bestätigen auch die Fachverbände. Silberschmuck ist in den vergangenen Jahren chic geworden. Bestes Beispiel sind die Armbänder, an denen junge Frauen Anhänger sammelten: ein Herz vom Freund, eine Blume von der besten Freundin, ein Doktorhut zum Abitur. Erinnerungen am Handgelenk.

Schon als kleiner Junge huschte Li. durch das Juweliergeschäft seiner Großmutter, in den 1950er Jahren, als die Menschen danach lechzten, sich mit schönen Dingen zu umgeben und auch in Schmuck zu investieren. „Stoß ja nichts um“, habe die Oma ihm nachgerufen, wenn er rannte, statt zu gehen. Sie verkaufte den Menschen Taschenuhren mit vergoldeten Zeigern und Kaffeekannen, Küchenuhren aus Porzellan und opulente Silberleuchter. Zierde gegen die Kriegswunden.

Unter ihrem Tisch, erinnert sich Li., hütete sie ihr „Löffelbuch“. Darin notierte sie handschriftlich und in Tabellen, welche Münchner Familie welches Tafelsilber besitzt. Wenn jemand zu ihr in den Laden kam, und der Nichte zum Geburtstag ein Set Dessertgäbelchen schenken wollte oder Suppenlöffel, konnten sie hier nachlesen, ob die Nichte diese überhaupt noch braucht. Und wenn ja: aus welcher Kollektion, mit welchen Legierungsanteilen. In gewisser Hinsicht war das „Big Data“ auf Papier.

Tafelsilber war mal ein Teil der Tischkultur, von den Großeltern geerbt oder als Aussteuer mitbekommen, immer aber in Ehren gehalten. Besonders beliebt war bei ihnen das aus Sterlingsilber mit einem Anteil von 92,5 Prozent reinem Silber, dazu 7,5 Prozent andere Metalle, Kupfer etwa. Heute reicht den Menschen Stahlbesteck.

Es kamen die 1970er Jahre und die Ölpreiskrise. Die wirkte sich nicht nur auf den Spritpreis aus, sondern auch auf das Verhältnis von Gold und Silber. Gold war plötzlich ein Krisenmetall. Wer konnte, kaufte Schmuck „Der Goldpreis schoss von sechs, sieben Mark pro Kilo auf über 50 Mark“, sagt Li. Silber war beim Schmuck plötzlich begehrt, weil es vergleichsweise günstig war, es schmückte den Alltag. Und eben diese Ketten und Ringe, sagt Li, hatten klare Linien und ein schlichtes Design, schnörkellos.

Schmuck war auch ein Kulturgut, ein Statussymbol. Doch das gelte heute nicht mehr,sagt Li. Wer etwas auf sich halte, behänge sich nicht mehr mit hochkarätigen Ohrringen, die Frauen steckten sich keine Solitärringe mit Diamanten mehr an, um sie dann Samstagnacht um vier auf dem Waschbeckenrand der Clubtoilette liegen zu lassen. „Wer etwas auf sich hält, der investiert in ein Ipad oder legt das neuste Smartphone auf den Tisch; der bestellt im Restaurant ein Ribeye von japanischen Rindern“, sagt Li. Er sagt das nicht bitter, er stellt fest.

Die Silberarmbänder übrigens mit den verschiedenen Steinen, die gibt sich es auch für Männer: Schiffe und Sportschuhe etwa, ein Fußball für die Liebe zum BVB oder zum FC Bayern. Und weil Fußballer ja oft Romantiker sind, wird der Ball zum Anhängen nicht nur in Silber verkauft. Sondern auf Wunsch ebenso in Gelbgold, neun Karat.

GIANNA NIEWEL (Ausgabe: Süddeutsche Zeitung Nr. 115, Freitag, 20. Mai 2016)

FOTO: Kirsty Wigglesworth/AP

Wertanlage rauchender Affe: Der Wert dieses silbernen Fabergé-Kerzenhalters beim Auktionshaus Christie`s wird auf 30 000 bis 50 000 Pfaund (etwa 39 000 bis 65 000 Euro) geschätzt.

Steinchen für 26,6 Millionen

Gepostet von am Sep 21, 2016 in Presse | Kommentare deaktiviert für Steinchen für 26,6 Millionen

Genf – Einer der größten rosafarbenen Diamanten ist in Genf für den Rekordpreis von umgerechnet 26,6 Millionen Euro versteigert worden. Den Zuschlag für den 16 Karat schweren Stein (FOTO: AFP) bekam am Dienstagabend ein anonym gebliebener Bieter, teilte das Aktionshaus Christie´s mit. Bei dem in einen Ring gefassten Edelstein handle es sich um den größten rosafarbenen Diamanten im sogenannten Cushion-Schliff, der je unter den Hammer kam. Der Cushion-Schliff ist ein rechteckiger Schliff mit abgerundeten Ecken, die an ein Kissen (Englisch: cushion) erinnern.

Der Preis lag leicht über der höchsten Schätzung von 28 Millionen Dollar (26,1 Millionen Euro). Der Stein war zuvor im Besitz einer amerikanischen Familie. Große farbige Diamanten seien immer seltener im Angeboten, erklärte Rahul Kadakia, Chef der internationalen Juwelen-Abteilung von Christie´s. Solche Steine würden daher Preise wie „Meisterwerke in der Welt der schönen Künste“ erzielen. Einige der berühmtesten Juwelen der Welt sind rosa – in den vergangenen 250 Jahren wurden laut Christie´s jedoch lediglich drei Diamanten dieser Farbe von mehr als zehn Karat bei Auktionen angeboten. DPA

Schmuck-Stücke

Gepostet von am Feb 16, 2016 in Presse | Kommentare deaktiviert für Schmuck-Stücke

Gebrauchte Preziosen bringen häufig weniger als die Verkäufer erwarten. Es sei denn, sie haben mal Liz Taylor oder Marilyn Monroe gehört.

Wenn sich Liebe in Karat wiegen ließe, muss die von Elizabeth Taylor und Richard Burton ziemlich groß gewesen sein. Gigantisch, gemessen am Gewicht der Juwelen, mit denen er sie behängte. Burton ging zu Juwelieren wie Tiffany, Cartier, Chopard und besonders gerne Bulgari wie andere Menschen zum Discounter. „ich brachte ihr das Biertrinken bei, sie mir Bulgari“, sagte Burton. Zur ersten Trauung 1964 gab es für Liz ein opulentes Collier aus 16 Smaragden, von denen 15 aus Kolumbien und einer aus Simbabwe stammten. Die Taylor trug es gerne und manchmal sonst gar nichts, wie auf dem Pool-Foto de Fotografen Helmut Newton. 1968 schenkte Burton Liz einen 33,19 Karat schweren Diamanten, der einmal Vera Krupp gehört hatte. „Ich habe meine Juwelen nie als Trophäen betrachtet, ich bin da, um für sie zu sorgen und sie zu lieben“, ließ die Diva wissen.

Neun Monate nach ihrem Tod im März 2011 kamen die „Kronjuwelen Hollywoods“ bei Christie’s unter den Hammer. Die Auktion sprengte alle Rekorde. Sie brachte fast 140 Millionen Dollar. Das Collier wechselte für 6,13 Millionen Dollar den Besitzer. Der Schätzpreis hatte bei einer Summe bis 1,5 Millionen Dollar gelegen.

Die Schmuckstücke, die beim Berliner Auktionshaus Auctionata landen, sind deutlich preiswerter. Gerade prüft eine Kunsthistorikerin einen Ring aus Weißgold mit einem grünlichen Diamanten in der Mitte: 2,8 Karat, abgewandelter Smaragdschliff. Er sitzt in einem Ring aus 32 Brillanten mit einem Gesamtgewicht von 0,60 Karat. Ein Einlieferer aus Europa hat ihn angeboten. „Ungetragen, ein zeitgenössischer Ring“, sagt die Expertin. Schätzwert: 8000 Euro. Der Startpreis wird halb so hoch sein. Ein- bis zweimal im Monat findet eine Schmuckauktion statt. An der letzten – Mitte März – nahmen mehr als 500 Bieter aus 52 Ländern teil. Die meisten boten, so wie es das Auctionat-Geschäftsmodell vorsieht, online mit. „Es gibt Auktionen, zu denen kommen gar keine Saalbieter“, sagt Schmuckexperte und Auktionator Fabian Markus.

Bei der Auktion im März gingen die meisten Stücke unter dem Schätzpreis weg. Ein Cocktailring mit einem Ceylon-Saphir von fünf Karat und Diamanten brachte 6000 Euro, 2000 mehr als geschätzt. Eine Parure, eine Schmuckkombination, aus teilweise vergoldetem Silber mit facettierten Citrinen las mit 1733 Euro 133 Euro über dem Wert, den die Experten ermittelt hatten. Die Stücke – Ohrringe, Collier, Armband, Ring, Brosche und zwei Verlängerungselemente – stammen aus Budapest. Das teuerste Stück war eine Armbanduhr des Schweizer Herstellers Vacheron. Allerdings blieb auch die mit 8666 Euro weit unter dem Schätzwert von 14000 Euro. Insgesamt wurden von 140 Objekten nur 34 Stück verkauft. „Beim Schmuck ist das normal“, sagt Auktionator Markus. Im Freiverkauf, also im Online-Shop, sei es allerdings die Kategorie, die am besten laufe. „Die Leute suchen ein Geschenk und wollen nicht lange auf die Lieferung warten.“ In der Auktion verkaufen sich dagegen Uhren besonders gut. „Sie sind eine sichere Wette.“ Soll heißen: Kunden, die eine Uhr kaufen, können mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass sie zumindest ihre Wert behält oder sogar steigert, also auch als Geldanlage taugt, zumindest wenn es sich um eine renommierte Marke handelt wie Rolex oder Tag Heuer.

In den Schätzwert von Schmuck im Wiederverkauf fließen viele Faktoren ein: Materialwert, Marke, Zustand, Epoche, Provenienz, gemmologisches Zertifikat, Repunze, Stempel des Herstellers. „Für die Emotionen, die den Käufer der Neuware vielleicht einmal zum Kauf bewogen, zahlen die Akteure am Sekundärmarkt meistens nichts, es seid denn, es hanndelt sich um die Morgengaben berühmter Persönlichkeiten“, sagt Markus. Und er ergänzt: „Die Erwartungen des Einlieferers sind meistens viel zu hoch. Die Preisunterschiede zwischen Primär- und Sekundärmarkt sind riesig.“ Der Materialwert mach Markus zufolge etwa 20 bis 30 Prozent des Preises der Neuware aus. Individuell angefertigte Stücke kosten auf dem Primärmarkt mehr als industriell gefertigte Stücke, die hundert-, wenn nicht gar tausendfach hergestellt werden. Beim Wiederverkauf erzielen individuelle Stücke häufig einen eklatant niedrigeren Preis – es sei denn, sie stammen aus berühmten Häusern wie Cartier oder Van Cleefs &Arpels, beide gehören zum Schweizer Richmont-Konzern, Bulgari – seit 2011 Teil der LVMH-Gruppe – oder Tiffany. Aber: „Wenn die Marke stimmt, läuft selbst Modeschmuck mit einem niedrigen Materialwert gut.“

Zum Sekundärmarkt gehören auch die Pfandhäuser und das Internet. Online gibt es jede Menge Plätze für gebrauchten Schmuck. Natürlich bietet auch Ebay privaten, halbprofessionellen und professionellen Verkäufern Platz für ihre gebrauchte Ware. „Wer Schmuck oder Uhren kauft, sollte auf schriftliche Angaben von Goldgehalt, Gewicht und Edelsteinqualitäten achten. Bei Uhren dürfen Hersteller und Modellbezeichnung nicht fehlen“, empfiehlt Annette Rissmann, Kunstexpertin der Versicherers Allianz Deutschland. Im Schadensfall sei der Kunde verpflichtet, solche Nachweise bei der Versicherung vorzulegen. Bei einem Ebay-Kauf werde zwar der Preis belegt, die wertbestimmenden Faktoren wie Goldgehalt oder Karat aber oftmals nicht. „Wo immer man Wertgegenstände kauft, sollten diese Angaben auf der Rechnung stehen“, sagt Rissmann. Unabhängige Sachverständige für Edelsteine und Schmuck liefert unter anderem das Sachverständigenverzeichnis der Industrie- und Handelskammern. „Viele Besitzer haben zwar einen emotionalen Bezug zu ihrem Schmuck, mach sich aber über die materiellen Vermögenswerte keine Gedanken“, sagt Rissmann.

Einige der wertvollsten Liebesbeweise werden wohl nie auf den Sekundärmarkt kommen. Schon das Wort ist zu profan für so viele Karat. Ende der 40er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts ließ George VI. für seine älteste Tochter, die spätere Königin Elizabeth, aus mehr als 100 Diamanten eine dreireihige Halskette fertigen. Das Online-Magazin Billionaires Newswire beziffert das Gewicht des Colliers auf 170 Karat. George hatte die Brillanten von seiner Mutter, Queen Mary, geerbt. Sie soll verrückt nach Juwelen gewesen sein.

Eine Garantie für lebenslange Liebe sind Karat aber auch nicht. Die Beziehung von Marilyn Monroe, die zu ihrer Hochzeit 1954 von Joe DiMaggio einen Eternity-Ring mit 35 Diamanten im Baguette-Schliff geschenkt bekam, scheiterte. Die Ehe mit dem Baseballspieler wurde noch im gleichen Jahr geschieden. Auf einer Auktion von Christie’s ging der Ring im Oktober 1999 für 772500 Dollar weg, die Experten hatten ihn auf 30000 bis 50000 Dollar geschätzt. Bei einer Auktion des kalifornischen Hauses Profiles in History im Dezember 2011 wechselte der Ring erneut den Eigentümer – laut Daily Mirror für 420000 Dollar. Die Ohrringe, die Kate Winslet im Kinofilm „Titanic“ trug, gingen in der gleichen Auktion schon für 20000 Dollar weg. Fast ein Schnäppchen.

– Süddeutsche Zeitung, April 2015, Ausgabe Nr. 77, Elisabeth Dostert